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Gabi Dobusch

Mitglied der Hamburgischen Bürgerschaft

"Sanierungsfonds Hamburg 2020" Sanierung der Nordhalle der Deichtorhallen

Die Deichtorhallen Hamburg GmbH betreibt in den denkmalgeschützten ehemaligen Markthallen am Deichtor ein international renommiertes Ausstellungszentrum für zeitgenössische Kunst und Fotografie. Mit einem umfangreichen Ausstellungs- und Veranstaltungsprogramm, das jedes Jahr Besucherinnen und Besucher von nah und fern begeistert, zählen sie ohne Zweifel zu den attraktivsten Kulturinstitutionen der Stadt und prägen das Bild Hamburgs als lebendige Kulturmetropole mit. Gleichzeitig sind sie auch ein wichtiger Anlaufpunkt für die kreative Szene der Stadt.
Die beiden Deichtorhallen wurden 1911-1914 als Markthallen für den Gemüsehandel erbaut; sie zählen zu den wenigen Beispielen Hamburger Industriearchitektur aus der Übergangsperiode vom Jugendstil zu Ausdrucksformen des 20. Jahrhunderts. Ab 1963 dienten sie als Blumengroßmarkt und wurden 1989 als Ausstellungshallen für aktuelle Kunst hergerichtet. 2005 wurde die Südhalle zum Haus der Photographie umgebaut und beherbergt seit dem auch die renommierte Sammlung F.C. Gundlach. Damit sind die Hamburger Deichtorhallen ein in Europa einzigartiges Gesamt-ensemble für zeitgenössische Kunst und Fotografie.
In den letzten Jahren ist es in beiden Hallen aufgrund von unzureichender Wärmedämmung und Veränderungen des Baugrundes infolge der Bautätigkeit im Oberhafen zu erheblichen Feuchtigkeitsproblemen in der Bausubstanz sowie bei den Fassaden, Dächern und Fenstern gekommen, die umfassende Sanierungsmaßnahmen erforderlich machen. Hinzu kommt, dass die technische Ausstattung beider Hallen dringender Modernisierung bedarf.
Trotz kleinerer punktueller Sanierungsmaßnahmen sind die Probleme mittlerweile so groß, dass sie den Ausstellungsbetrieb in den Deichtorhallen akut gefährden: So ist es bereits 2010 durch Tropfwasser zu Schäden an ausgestellten Kunstwerken in der Nordhalle gekommen. Die Beleuchtungsanlagen beider Hallen sind technisch völlig veraltet. Leuchtmittel und Ersatzteile sind nicht mehr erhältlich. Mangels Klimatisierungsmöglichkeit erfüllt die Nordhalle bereits heute für bestimmte Ausstellungsprojekte nicht mehr die gestiegenen konservatorischen Standards von Leihgebern.
Um die Deichtorhallen als bedeutende Denkmale der Industriearchitektur zu erhalten und den Ausstellungsbetrieb der Deichtorhallen auf internationalem Niveau zu gewährleisten, ist dringend eine denkmalgerechte Sanierung und Modernisierung des Gesamtensembles erforderlich.
Im ersten Schritt soll die Nordhalle grundlegend Instand gesetzt und modernisiert werden. Der hierfür erforderliche Finanzbedarf wird auf Basis einer Instandsetzungsanalyse der Hamburgischen Immobilien Management Gesellschaft (IMPF) vom November 2011 mit 13 Mio. Euro beziffert und soll in zwei Tranchen - 5 Mio. Euro in 2012 und 8 Mio. Euro in 2013 - aus dem "Sanierungsfond Hamburg 2020" bereit gestellt werden. Hier sind bereits 500.000 Euro Kofinanzierungsmittel aus dem Klimaschutzprogramm für eine energiesparende Beleuchtung in Abzug gebracht.

Die Bürgerschaft möge beschließen:
1. Für die dringend notwendige Sanierung der Nordhalle der Deichtorhallen wird im Haushaltsjahr 2012 eine erste Rate in Höhe von 5 Mio. Euro und eine Verpflichtungsermächtigung zu Lasten des Haushaltsjahres 2013 in Höhe von 8 Mio. Euro aus dem "Sanierungsfonds Hamburg 2020” (Haushaltstitel 9890.791.07) zur Verfügung gestellt.
2. Der Senat wird ersucht, der Bürgerschaft zeitgerecht zu den Beratungen über den Haushaltsplanentwurf 2013/14 über die Sanierungsplanung und -umsetzung bei den Deichtorhallen zu berichten, damit eine endgültige Mittelfreigabe für die zweite Tranche aus dem "Sanierungsfonds Hamburg 2020” erfolgen kann.

Antrag

Hamburgische Bürgerschaft
03.01.2012

Von den Abgeordneten:
Matthias Albrecht, Peri Arndt, Ksenija Bekeris, Gabi Dobusch, Andreas Dressel, Barbara Duden, Gunnar Eisold, Andy Grote, Birte Gutzki-Heitmann, Metin Hakverdi, Dirk Kienscherf, Gerhard Lein, Christel Oldenburg, Mathias Petersen, Jan Quast, Erck Rickmers, Wolfgang Rose, Andrea Rugbarth, Monika Schaal, Martin Schäfer, Sven Tode, Isabella Vértes-Schütter, Sylvia Wowretzko



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