Die Veranstalter wollten gerne glänzen - also war das Motto zunächst: Krise? Welche Krise? Ole von Beust spielte in seiner Einleitung die Abwanderung im Bereich Medien aus Hamburg nach Berlin herunter, indem er an die schnelle Bahnverbindung erinnerte (die es ja seit Wochen wg. Reperaturarbeiten ausgesetzt ist) und Caren Miosga, Moderatorin des ersten Teils versuchte das böse Wort ganz zu vermeiden. Dabei wissen alle: das Zeitalter der Druckerzeugnisse ist vorbei. Der Siegeszug der neuen Medien zwingt vor allem Zeitungsverlage, sich neue Geschäftsmodelle auszudenken.
Dr. Mathias Döpfner, Vorstandsvorsitzender der Axel-Springer-AG, hatte allerdings eine schöne, altbackene Vorschlagsliste dabei. Es gibt nämlich eine Sache, die der Staat aus seiner Sicht als allererstes tun sollte, um den krisengebeutelten Unternehmen zu helfen: bloß kein WERBEVERBOT!
Nun, wenn dem Axel-Springer-Verlag nichts Besseres zum Überleben einfällt, als sein Geld mit Zigaretten-, Alkohol- und Glückspielwerbung zu verdienen, tut es mir leid um ihn. Der Staat (samt Solidargemeinschaft), der wiederum die Folgen von Tabak- und Alkoholkonsum usw. tragen muss, hat auch eine Verantwortung in Hinblick auf das gesundheitliche Wohlergehen seiner Büergerinnen und Bürger. Das gilt es abzuwägen!
Vor der Mittagspause sprach übrigens Dagmar Wöhrl, die parlamentarische Staatssekretärin im Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie und Maritime Koordinatorin der Bundesregierung. Es steht zu hoffen, dass sie von maritimen Dingen mehr versteht als von neuen Medien. Oder sonst besser vorbereitet wird. Oder einfach nur falsche Infos über die BesucherInnen der Veranstaltung hatte. Tja, und dafür wurde in allen Begrüßungsreden total vergessen, dass auch Senatorin Karin von Welck anwesend war. Auch irgendwie peinlich, oder?