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CHANCENGLEICHHEIT

Barrieren abbauen

Die ganze Stadt im Blick
Altona weiter vorn

Gabi Dobusch

Mitglied der Hamburgischen Bürgerschaft

20. November 2008

Frauen in der Wissenschaft

Zum Thema Frauen in Wissenschaft und Forschung habe ich besonders gern an diesem Tag in der Bürgerschaft geredet, denn als ehemalige stellv. Frauenbeauftragte eines großen Fachbereiches der Universität Hamburg habe ich zuhauf frustrierende Erfahrungen bei den Versuchen machen können, weibliche Bewerber für Professuren durchzusetzen.

Vorgaben gab es schon damals vor 20 Jahren - Mittel und Wege, diese zu unterlaufen, zu übergehen oder außer Kraft zu setzen fanden sich fast immer. Seither hat sich zwar ein bisschen, aber nicht viel geändert. Der Anteil von Frauen bei C4-Professuren dümpelt bei beschämenden 8-9 Prozent! Daran wird so schnell auch keine familienfreundliche Hochschulpolitik etwas ändern - da braucht es harte und abslolut verbindliche Vorgaben! Was die CDU jetzt beantragt hat. ist dünn - eigentlich mehr als das: ein Nichts angesichts der Situation!

Übrigens: Die aktuell hohen Steigerungsraten bei den Neubesetzungen sind zwar schön, aber auch Augenwischerei: Der Anteil der Frauen unter den Professoren an der Hamburger Uni insgesamt ist dadurch nur marginal gestiegen - schließlich wurden auch vorher mit Frauen besetzte Professuren neu besetzt! (Siehe auch mein Eintrag von Mittwoch, 11. Juni 2008).

19. November 2008

Objektiv-Subjektiv

Objektiv gesehen gab es dieser Tage gewichtige politische Themen - von Obama über die Finanzkrise bis hin zu gefährdeten Arbeitsplätzen in Hamburg und deprimierenden Nachrichten aus der Hamburger SPD. Subjektiv stand ganz im Vordergrund, dass ich nicht nur zum ersten Mal in der Bürgerschaft reden durfte, sondern gleich 3 Mal hintereinander!

Gender-Budgeting, Gewalt gegen Frauen (unsere eigene Anmeldung in Zusammenhang mit meiner großen Anfrage zu diesem Thema) und Frauen in Wissenschaft und Forschung - besser hätte ich es kaum treffen können! Jedenfalls waren das tolle Themen für eine gleichstellungspolitische Sprecherin.

Damit ist eine weitere Hürde genommen - und das noch vor Jahresende!

19. November 2008

Deckel

Bei der Kleingartenbesichtigung

So kann es gehen! Es hat mich schon gefreut, dass der Versuch des schwarz-grünen Senats bzw. von Anja Hajduk, die Bürgerinnen und Bürger mit Jubelbotschaften zum A7-Deckel zu überrumpeln, nicht aufgegangen ist.

Eine solche Luftnummer - nämlich ohne neue Fakten zu behaupten, alles sei in Butter - war der Sache gar nicht angemessen.

12. November 2008

Menschenrechte

Menschenrechte - Der Zug ist abgefahren

Die Menschenrechte feiern Geburtstag! So heißt die Bilderausstellung, die noch bis zum 10. Dezember in der Bücherhalle in Altona zu sehen ist. SchülerInnen haben sich auf Einladung der Menschenrechtsorganisation 'Peace Brigades International' (pbi), deren Deutschlandbüro sich in Ottensen befindet, an einem Malwettbewerb zum Thema beteiligt.

Die Eröffnungsrede hielt Hans-Peter Strenge, früherer Bezirksamtsleiter in Altona wie ich erfuhr, als ich mit Miriam aus dem Altonaer Mentoring-Programm der Jusos eintraf (siehe Foto).

Tolle Bilder sind entstanden, die zeigen, wieviel die jungen Menschen mit den Menschenrechten verbinden - und wieviel sie schon davon mitbekommen haben, in welchem Maße diese Rechte weltweit, manchmal auch bei uns, bedroht sind (Recht auf angemessene Arbeit - siehe Foto!).

Es lohnt sich, einfach mal vorbei zu schauen!

10. November 2008

Social Media

Erwartet hatte ich bei der gemeinsamen Veranstaltung der Fraktion mit dem AK Medien der SPD Hamburg eine Diskussion über die Umbrüche in der Medienlandschaft und die Gewichtsverschiebungen innerhalb Hamburgs vom Industriestandort hin zur Medienstadt.

Es wurde dann aber schnell ein Abend zum Einsatz der neuen Medien durch Parteien (im Wahlkampf, aber auch zur Kommunikation mit WählerInnen und Mitgliedern): - Möglichkeiten, Chancen und Notwendigkeiten versus Schwierigkeiten, Risiken und fehlenden Ressourcen (Geld, Zeit, Kompetenzen).

Zum Thema Risiko: Natürlich kann ich von heute aus gesehen schwer beurteilen, wie sich dieser Blog in 10 Jahren liest. Abzuwägen, wie nah an meinem Polit-Alltag diese Notizen sein können, ohne zur Selbstdarstellung oder Propaganda-Veranstaltung zu verkommen, ist Teil der Aufgabe.

Jedenfalls habe ich nach der Anmeldung meiner Kandidatur zunächst einen Riesen-Schrecken bekommen, als ich meinen Namen googelte und feststellte, dass ein uralter Artikel von mir zum Thema 'Radio im Internet' aus den 90er Jahre ganz oben stand (weil auf den Uni-Seiten zu finden, die im Ranking wohl Parteiseiten locker schlagen). Da habe ich dann schnell nachgelesen, ob ich damals Unsinn verzapft habe, der nun für 'ewig' - tja, für wie lange eigentlich wirklich ? - im Netz-Archiv herumschwirrt. (Ich bin übrigens ganz zufrieden mit mir - so daneben lag ich gar nicht!)

Ich wünsche mir jedenfalls für meine Partei mehr Mut, das Neue auszuprobieren! Demnächst geht so oder nichts mehr ohne, auch wenn Menschen, die ohne Email groß wurden, sich das genau so wenig vorstellen können wie damals diejenigen, die ohne Telefon aufwuchsen, verstehen konnten, wie man (frau!) stundenlang am Hörer hängen konnte.

05. November 2008

Steinmeier

Mit F.-W. Steinmeier

Das konnte ich mir nicht entgehen lassen - Talk in Altona mit Olaf Scholz und Frank-Walter Steinmeier in der Kantine der Holsten-Brauerei, die ich bereits vom Grünkohlessen der SPD Altona her kannte. So richtig locker wurde der Talk nicht - was aber vielleicht auch nicht verwunderlich ist, wenn der Kanzlerkandidat als Talkgast auftritt.

Mit Bier in der Hand wollte ich dann beim anschließenden Smalltalk auch nicht fotografiert werden - schließlich arbeite ich 'nebenbei' (wir sind ja kein hauptberufliches Parlament) im Bereich Suchtvorbeugung.

25. Oktober 2008

(Schul-) Praktikum

Praktikantinnen, Gabi Dobusch und Ksenija Bekeris im Rathaus

Fast wäre es schon wieder in Vergessenheit geraten in der Alltagshektik, dabei wollte ich unbedingt etwas dazu schreiben: Wir - d.h. mein Mitarbeiter Knuth Janshen und ich, haben gerade sehr positive Erfahrungen mit der ersten Praktikantin in meinem Abgeordnetenbüro gemacht!

Mittlerweile habe ich erfahren, dass PraktikantInnen in der Politik nicht sooo selbstverständlich sind wie ich dachte. Ich jedenfalls habe während des Tages der offenen Tür im Rathaus alle jungen Menschen, die ich erwischen konnte, darauf angesprochen, ob sie schon mal darüber nachgedacht hätten, an einer Bürgerschaftssitzung teilzunehmen oder ein Praktikum bei "Ihrer/Ihrem" Abgeordneten zu machen. Eigentlich gibt es kaum eine bessere Möglichkeit, Jugendliche an Politik heranzuführen, sie dafür zu begeistern und - gegebenenfalls? - das Bild zurechtzurücken, das die einen von den anderen haben mögen.

Also: Vielen Dank, liebe Praktikantin!

16. Oktober 2008

Befragungsaktion: 3. Preis

Übergabe des dritten Preises

Mittlerweile haben wir die drei Gewinnerinnen unter den Teilnehmenden an meiner Befragungsaktion unter dem Motto „Das reine Glück auf Erden? Leben in Ottensen!" beim Ottenser Kinderfest im Fischi ermittelt.

Da der dritte Preis recht 'handlich' ausgefallen war - es handelte sich um eine Umhängetasche der SPE (Sozialdemonkratische Fraktion im Europäischen Parlament samt passendem Kleinkram - fand die Übergabe persönlich in meinem Abgeordnetenbüro (bzw. davor) mit Kaffee, Kuchen und Klönen statt.

09. Oktober 2008

Deckel oder Kleingärten?

Ein Kleingarten Nähe Behringstr.

Sind wir in Ottensen für den Deckel? Setzen wir uns für die Kleingärten ein? Kann es beides geben? Darum ging es ganz am Ende der Distriktssitzung letzten Dienstag.

Natürlich sehen alle die Chancen, die das Zusammenwachsen der jetzt durch die A7 getrennten Stadtteile mit sich brächte. Kleingärten aber sind vielen ans Herz gewachsen - da geht es nicht nur um Ökologie sondern auch um Traditionen. Und Ottensen ist bereits jetzt einer der ganz dicht bebauten Stadtteile - schön, lebendig und priviligiert in vielem, aber mit wenig Grün.

Was in der aktuellen Situation fehlt ist ein Gegenüber, das alle Befürchtungen und Ängste ernst nimmt, Fragen zu den vielen offenen Details geduldig beantwortet und nicht gleich wieder vom Tisch wischt mit der rhetorischen Frage danach, ob man - etwa! - mit einer starren Haltung den Deckel verhindern wolle!?

Darum geht es gar nicht. Eher schon darum, sich erstmal das Vertrauen zu verdienen, dass die bestmögliche Lösung - für alle Beteiligten - gesucht wird; dass nicht nur abgewiegelt und leere Versprechungen gemacht werden, sondern ernsthaft alle Möglichkeiten geprüft, Problemen nachgegangen und erst dann Zusagen gemacht werden, die erkennbar Hand und Fuß haben. Schließlich wollen viele vom Deckel profitieren. Da sollten nicht nur ein paar wenige dafür zahlen müssen.

A propos profitieren: Wann werden eigentlich alle in die Planungen mit einbezogen? Schließlich wollen wir nicht am Ende auf dem gewonnen Gelände vor weiteren Spekulationsobjekten, Steinwüsten oder Luxusdomozilen stehen, die dann angeblich wieder keiner so gewollt hat.

Da hat Schwarz-Grün noch einiges zu tun...

01. Oktober 2008

Arbeitsmarkt und Wohlfahrt

Vor dem norwegischen Parlament

Das ist das Thema einer der Arbeitsgruppen zur BSPC (Ostseeparlamentarierkonferenz), die Montag unter der Leitung von Franz Thönnes, dem Parlamentarischen Staatssekretär im Bundesministerium für Arbeit und Soziales, in Oslo tagte.

Norwegen hat ähnliche Probleme mit der Demografie wie wir, ist aber aufgrund seiner hohen Lebensqualität - zum Beispiel aufgrund der Familienfreundlichkeit des Landes - auch beliebt bei Arbeitskräften aus der EU und anderen Ländern. (Nach einer aktuellen Befragung ist 'Familienfreundlichkeit' des Arbeitgebers übrigens auch ein wichtiges Kriterium für angehende deutsche Ingenieure! Und Ingenieure stehen ganz oben auf Norwegens Wunschliste...)

Ärgerlich: Kaum eines der an der AG beteiligten Länder legte bisher ordentlich gegenderte Daten vor. Dabei wäre es durchaus spannend zu erfahren, ob die Jugendarbeitslosigkeit jeweils gleich hoch ist bei jungen Männern und Frauen. Und ob es sich bei den grenzüberschreitenden Arbeitnehmern überwiegend um Männer oder doch um eine ausgewogene Gruppe handelt und in welchem Sektor wer jeweils arbeitet.

In Hinblick auf den ersten norwegischen Aktionsplan gegen 'Social Dumping' (Ausbeutung) stellte sich schnell heraus, dass er sich auf den Bausektor konzentriert und damit fast zu 100 Prozent Männern zu Gute kommt. Immerhin ist ein Plan 2 in Vorbereitung, der dann andere Bereiche erfassen soll.



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