Erwartet hatte ich bei der gemeinsamen Veranstaltung der Fraktion mit dem AK Medien der SPD Hamburg eine Diskussion über die Umbrüche in der Medienlandschaft und die Gewichtsverschiebungen innerhalb Hamburgs vom Industriestandort hin zur Medienstadt.
Es wurde dann aber schnell ein Abend zum Einsatz der neuen Medien durch Parteien (im Wahlkampf, aber auch zur Kommunikation mit WählerInnen und Mitgliedern): - Möglichkeiten, Chancen und Notwendigkeiten versus Schwierigkeiten, Risiken und fehlenden Ressourcen (Geld, Zeit, Kompetenzen).
Zum Thema Risiko: Natürlich kann ich von heute aus gesehen schwer beurteilen, wie sich dieser Blog in 10 Jahren liest. Abzuwägen, wie nah an meinem Polit-Alltag diese Notizen sein können, ohne zur Selbstdarstellung oder Propaganda-Veranstaltung zu verkommen, ist Teil der Aufgabe.
Jedenfalls habe ich nach der Anmeldung meiner Kandidatur zunächst einen Riesen-Schrecken bekommen, als ich meinen Namen googelte und feststellte, dass ein uralter Artikel von mir zum Thema 'Radio im Internet' aus den 90er Jahre ganz oben stand (weil auf den Uni-Seiten zu finden, die im Ranking wohl Parteiseiten locker schlagen). Da habe ich dann schnell nachgelesen, ob ich damals Unsinn verzapft habe, der nun für 'ewig' - tja, für wie lange eigentlich wirklich ? - im Netz-Archiv herumschwirrt. (Ich bin übrigens ganz zufrieden mit mir - so daneben lag ich gar nicht!)
Ich wünsche mir jedenfalls für meine Partei mehr Mut, das Neue auszuprobieren! Demnächst geht so oder nichts mehr ohne, auch wenn Menschen, die ohne Email groß wurden, sich das genau so wenig vorstellen können wie damals diejenigen, die ohne Telefon aufwuchsen, verstehen konnten, wie man (frau!) stundenlang am Hörer hängen konnte.