Gabi Dobusch

Dieses Jahr war das Geschiebe im Rathaus aufrund der moderaten Wetterlage nicht ganz so schlimm, denn paradoxerweise strömen mehr Menschen ins Rathaus, wenn es am Tag der offenen Tür richtig heiß und sonnig draußen ist. Egal - es hat wie immer Spaß gemacht, Politik im Rathaus mal auf die etwas leichtere Art zu betreiben und - ganz wie an manchen den Info-Ständen vor Ort - eher Kugelschreibern, Luftballons und Bonbons zu verteilen als inhaltsschwere Flugblätter. Ein paar anregende Gespräche gab es trotzdem. Und ebenfalls gut: Nicht wenige haben bei der Befragungsaktion der SPD-Fraktion mitgemacht (das geht übrigens auch hier im Internet). Mal sehen, was die Auswertungen uns aufgeben...

Seit über 40 Jahren macht das Kulturzentrum im Herzen von Altona Kinder- und Jugendarbeit, veranstaltet Lesungen, Diskussionen, Theater - vor allem aber Live-Musik-Veranstaltungen. Auf der Konzertbühne standen schon Größen aus den unterschiedlichsten Musik-Genres: von AC/DC über Miles Davis und Nina Simone bis John Zorn.

Aktuell jedoch war der Weiterbetrieb der Fabrik gefährdet. Mich als Altonaerin freut es daher besonders, dass gestern nun der Antrag der SPD-Fraktion in der Bürgerschaft beschlossen wurde, der Fabrik Mittel aus dem Sanierungsfonds 2020 zur Vergügung zu stellen, um um den Sicherheits- und Hygienevorschriften nachkommen zu können. So kann dieses weit über die Grenzen Hamburgs hinaus bekannte Haus, das Symbol für 'Kultur für alle' wieder gut aufgestellt seiner engagierten Arbeit nachgehen. Auf die nächsten 40 Jahre!

In Trippelschritten geht es vorwärts: Jetzt hat der Senat die neueste Berichtsdrucksache zur Elbphilharmonie beschlossen, der auch Informationen zu den von der Stadt mit HochTief vereinbarten Eckpunkten für eine Neuordnung zum Fortgang des Projektes enthält. Meine Fraktion hatte beantragt, dass der halbjährliche und längst fällige Bericht die Bürgerschaft auch über den jeweils aktuellen Stand bei der Kostenentwicklung, der Umsetzung des Sponsoringkonzepts, der konzeptionellen Entwicklung und der Personalentwicklung informiert. Nun sind aber die Eckpunktevereinbarungen wiederum nur die Grundlage für die Neuordnungsvereinbarung. Und dann gibt es ja noch das Schiedsgericht?! Es dürfte spannend bleiben. Mal sehen, ob der nächste Termin eingehalten, zu dem sich etwas am Dach bewegen sollte!

Letztes Jahr hatte ich mir erlaubt, einmal zu fehlen, nachdem der CSD ja während meiner Zeit als gleichstellungspolitischer Sprecherin der SPD-Fraktion nicht Kür, sondern Pflicht war. Dieses Mal war ich aber wieder dabei - zusammen mit Sozialsenator Detlev Scheele, Justiz- und Gleichstellungssenatorin Jana Schiedek und vielen weiteren Kolleginnen und Kollegen der Bundes-, Bürgerschafts- und Bezirksfraktion und Partei.

'Traut Euch' lautete das Wagenmotto - sehr passend angesichts unserer aktuellen Bemühungen, endlich auch die noch verbliebenen Benachteiligungen von Partnerschaften abzuschaffen.

Das Parlament macht Pause, ab und zu habe ich wieder einen freien Abend - und überhaupt: Der Sommer kann kommen! Allerdings wird es noch eine Weile dauern, bis all das aufgearbeitet ist, was entweder noch gar nicht oder nicht mit der entsprechenden Tiefe bearbeitet werden konnte in der hektischen Zeit der letzten Wochen.

Kulturell scheint es so oder so keine Pause zu geben. Die Spinne ist weg, Alice ist da (aber ich habe die Führung dazu wegen anderer Termine verpasst - oh genau, wegen der Podiumsdiskussion zur Kultur- bzw. Kultur- und Tourismustaxe im Kulturclub auf Kampnagel!), JazzOpen war schon, Kaltstart läuft gerade, die Theater machen teilweise auch einfach durch - und irgendwann muss ich natürlich auch noch auf das schwarze Feld in den Deichtorhallen.

So gesehen wird der Sommer zu kurz, denn ein bisschen wegfahren will ich auch noch - zumindest Füße ins Wasser halten, bisschen Boot fahren, bisschen Kochen und sehr viel Lesen (endlich mal wieder nach Lust und Laune). Einen schönen Sommer wünsche ich!

Backsteinfassaden in Altona - Stadtteilrundgang: Treffpunkt ist am 20. Juni um 18.00 uhr vor dem Thalia in der Gaußstraße. Bitte planen Sie einen Rundgang von 1 1/2 Stunden ein.

Steigende Energiekosten durch knapper werdende fossile Heizstoffe machen die Isolierung von Häusern notwendig. Dabei hat es den Anschein, dass die typische Hambuger Backsteinarchitektur in Gefahr ist. Die historischen Fassaden verschwinden zunehmend hinter Dämmmaterial und wir verlieren unser 'rotes Gesicht'.

Im Rahmen des Rundgangs will ich mir vor Ort in Gesprächen mit Expertinnen und Experten ein Bild über den Stand der Sanierungen machen. Ich möchte auch erfahren, wie die Veränderung der Fassaden auf Sie, die Bürgerinnen und Bürger Altonas, wirkt. Sie sind herzlich eingeladen sich an dem Rundgang zu beteiligen.

Wie ganz viele meiner Kolleginnen und Kollegen aller Fraktionen werde ich am 2. Juni auch auf dem Rathausmarkt sein. Die SPD-Fraktion wird einen Stand betreuen und wir freuen uns, wenn viele vorbeischauen!

Alle gemeinsam wollen wir nämlich ein Zeichen setzen gegen Rechts - aber auch ein Zeichen für Weltoffenheit, für ein sehr lebendiges und tolerantes Miteinander, für Vielfalt im besten Sinne. Ich wäre zufrieden, wenn an dem Samstag mitten in der Stadt aufblitzt, wie bunt unser Hamburg bereits ist und wie bereichernd es für alle Beteiligten ist, zueinanderzustehen. Auf ein gutes Miteinander!

Da pünktlich zu Karfreitag die Sonne schien, machte der Ausflug zum Hafenmuseum noch mehr Spaß als gedacht. Drinnen war es zwar spannend (das neue Lotsenhaus! die ganzen Regale! die seltsame Gerätschaften!), aber auch bitterkalt, während man draußen nicht nur gut spazieren gehen, Schiffe oder Kräne besichtigen konnte, sondern auch auf den Holzbänken bei Kaffee und Kuchen wunderbar faulenzen konnte.

Dieses Mal hatte es mir der sensationelle Waschraum am meisten angetan, den es auf dem Schwimm-Dampfkran erst seit 76 gab (davor teilten sich der Erste Matrose und der Heizer ein Waschbecken mit dem Koch und seinem Geschirr etc.). Das Kochgeschirr samt Speizezettel gefiel mir aber auch: Erbsensuppe, Grünkohl, Erbsensuppe, Sauerkraut, Erben.... Was eben so dabei rauskommt, wenn Männer einkaufen und für Männer kochen :-)

Die SPD-Fraktion tagte vor Ort: Das war ein Riesenspaß - 62 Abgeordnete, ein Bürgermeister, SenatorInnen, Staatsräte, Staatsrätin und FraktionsmitarbeiterInnen - alle versuchten, einen Platz zu ergattern mitten zwischen den Ausstellungsstücken in den Deichtorhallen! Nachdem wir diesen nämlich Mittel aus dem Sanierungsfonds zugesprochen hatten, wollten wir gerne allen zeigen, wem wie wo die Mittel wofür zugedacht waren. Ein tolles Ereignis, das so auch nur dank der unendlich freundlichen Bemühungen der Deichtorhallenleitung möglich war. Danke!

... an die Opfer des Nationalsozialismus: Am 27. Januar 1945 waren die Überlebenden des KZ Auschwitz, des größten Vernichtungslagers der Nazis, befreit worden. Rund um diesen Gedenktag fanden auch in 2012 in Hamburg zahlreiche Veranstaltungen und Ausstellungen statt, beispielsweise die szenische Lesung 'Sonderbehandlung nach Abschluss der Akte' im Rathaus, die Ausstellungseröffnung zu 'Dokumentation Stadthaus. Die Hamburger Polizei im Nationalsozialismus' mit Ralph Giodrano im Hamburger Rathaus (mit dabei: Innensenator Michael Neumann und der neue Polizeipräsident Wolfgang Kopitzsch), die Verleihung des Bertini-Preises im Ernst-Deutsch-Theater - bei beiden war der sehr beeindruckende Ralph Giordano anwesend -, oder auch die Veranstaltung zum Thema Zwangsarbeiter in Altona dort im Rathaus.

Es hat mich persönlich gefreut zu sehen, wieviel Zuspruch alle Veranstaltungen hatten. Noch können wir mit Zeitzeugen ins Gespräch kommen, hören, was sie uns zu sagen haben, und daran arbeiten, das Gedenken fortzusetzen, denn auch das hat sich wieder gezeigt: Noch immer gibt es blinde Flecken.