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Gabi Dobusch

Mitglied der Hamburgischen Bürgerschaft

Vielfalt - mehr als Integration von MigrantInnen und Migranten? Wie vielfältig ist die FHH?

Die FHH hat die "Charta der Vielfalt" unterzeichnet. Im November 2008 wurden im Hamburger Rathaus feierlich die Urkunden für die FHH sowie vierzig weitere Unternehmen aus der Region übergeben.
Senator Wersich erklärte zu diesem Anlass: "Unterschiede nicht nur anzuerkennen - sondern sie zu fördern und zu nutzen - ist ein wichtiges Anliegen der 'Charta der Vielfalt' und der Freien und Hansestadt Hamburg."
Die FHH hat sich mit der Unterzeichnung der Charta verpflichtet:
- eine Unternehmenskultur zu pflegen, die von gegenseitigem Respekt und Wertschätzung jedes Einzelnen geprägt ist;
- die Voraussetzungen dafür zu schaffen, dass Vorgesetzte wie Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter diese Werte erkennen, teilen und leben und dabei eine besondere Verpflichtung von Führungskräften bzw. Vorgesetzten anzuerkennen;
- Personalprozesse zu überprüfen und sicherzustellen, dass diese den vielfältigen Fähigkeiten und Talenten aller Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sowie dem Leistungsanspruch der FHH gerecht werden;
- die Vielfalt der Gesellschaft innerhalb und außerhalb des Unternehmens anzuerkennen, die darin liegenden Potentiale wertzuschätzen und für die FHH gewinnbringend einzusetzen.
- die Umsetzung der Charta zum Thema des internen und externen Dialogs zu machen;
- über Aktivitäten und den Fortschritt bei der Förderung der Vielfalt und Wertschätzung jährlich öffentlich Auskunft zu geben und
- Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter über Diversity zu informieren und sie bei der Umsetzung der Charta einzubeziehen.
Die Charta der Vielfalt greift den Diversity-Management Ansatz in einem umfassenden Sinne auf. Entsprechend formuliert sie als Ziel der Umsetzung der Charta:
"(…) ein Arbeitsumfeld zu schaffen, das frei von Vorurteilen ist. Alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sollen Wertschätzung erfahren - unabhängig von Geschlecht, Rasse, Nationalität, ethnischer Herkunft, Religion oder Weltanschauung, Behinderung, Alter, sexueller Orientierung und Identität. Die Anerkennung und Förderung dieser vielfältigen Potenziale schafft wirtschaftliche Vorteile für unser Unternehmen."

Inzwischen haben über 500 Unternehmen und öffentliche Einrichtungen, Städte usw. die Charta unterzeichnet. In Deutschland wurde die Idee zu einer Charta der Vielfalt im Dezember 2006 aufgenommen. Mit Unterstützung von Staatsministerin Maria Böhmer haben die Unternehmen Daimler, die Deutsche Bank, die Deutsche BP und die Deutsche Telekom die "Charta der Vielfalt” im Dezember 2006 in Deutschland initiiert.

Ich frage den Senat:

1. Welche Berichte wurden seither der Unterzeichnung der Charta von der FHH abgegeben und wo sind diese veröffentlicht?
2. Welche Veränderungen bei der Unternehmenskultur der FHH wurden insgesamt und insbesondere im Hinblick auf die sexuelle Orientierung und Identität in Folge der Unterschrift unter die Charta vorgenommen?
3. Welche Voraussetzungen wurden neu geschaffen, damit Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter die Werte der Charta erkennen, teilen und leben?
4. Wie wurden Führungskräfte und Vorgesetze seit der Unterzeichnung der Charta für den Diversity-Ansatz sensibilisiert und geschult?
5. Welche Maßnahmen, die die FHH seit der Unterzeichnung ergriffen hat, gehen über die Akzeptanz von Vielfalt hinaus und betreffen die Förderung und Nutzung der Vielfalt insgesamt und insbesondere im Bereich der sexuellen Orientierung und Identität?
6. Welche Aktivitäten hat die FHH seit der Unterzeichnung der Charta ergriffen, um der Forderung der Charta nach Anerkennung und Förderung der vielfältigen Potentiale der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der FHH insgesamt und insbesondere mit Blick auf die sexuelle Orientierung und Identität nachzukommen?
7. Welche Personalprozesse wurden nach der Unterzeichnung der Charta mit welchem Ergebnis daraufhin überprüft, ob diese den vielfältigen Fähigkeiten und Talenten aller Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sowie dem Leistungsanspruch der FHH gerecht werden?
8. Wie wurde die Charta seit der Unterzeichnung durch die FHH von der FHH zum Thema des internen und externen Dialogs gemacht?
9. Wie werden Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter informiert und bei der Umsetzung der Charta einbezogen?
10. Auf welche Weise und mit welchen Stellenanteilen ist das Referat Gleichstellung in der Behörde für Soziales mit der Umsetzung der Charta und den sich aus ihr ergebenden Verpflichtungen befasst?
11. Welche Behörde ist federführend mit der Umsetzung der Charta betraut und wie arbeitet die federführende Behörde mit den anderen Behörden zusammen?
12. Welche Ergebnisse wurden im Rahmen des Hamburger Diversity-Projekts "Diversity Marketing" der einfal GmbH (Vgl. Drs. 18/4674), das aus Mitteln des ESF gefördert wurde, erzielt?
a. Wann wurde das Projekt beendet?
b. Welche Ergebnisse konnten auch nach dem Ende des Projekts nachhaltig verankert oder fortgeführt werden?
13. Hat sich Hamburg am Wettbewerb "Kulturelle Vielfalt am Arbeitsplatz" im Jahr 2008 beteiligt?
a. Wenn ja, mit welchem Beitrag und mit welchem Ergebnis?
b. Wenn nein, warum nicht?

Kleine Anfrage

Hamburgische Bürgerschaft
04.05.2009
Drucksache: 19/2984

Von den Abgeordneten:
Gabi Dobusch

Antwort des Senats



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