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Altona weiter vorn

Gabi Dobusch

Mitglied der Hamburgischen Bürgerschaft

Entwicklung der Kindertagesbetreuung in Hamburg seit 2010 sowie Perspektiven für den Ausbau mit gestärkter Betreuungsqualität - Wahlkreis 3 Altona

Seit 2011 wurde die frühkindliche Bildung und Betreuung in Hamburg deutlich gestärkt und ausgebaut.
August 2011: Rücknahme der Gebührenerhöhungen und Abschaffung der Mittagessengebühr des vormaligen CDU-geführten Senates
August 2012: Vorziehen des allgemeinen Rechtsanspruches auf fünfstündige Betreuung für alle Kinder ab zwei Jahren
2013: Mit der ersten Auflage von "Kita-Plus" erhalten rund 280 Kitas mit vielen Kindern aus sozial schwierigen Verhältnissen bzw. mit Sprachförderbedarf für den Elementarbereich mehr Personal
Zudem ab August 2013: Erfolgreiche Umsetzung des bundesgesetzlichen Rechtsanspruchs auf Kinderbetreuung ab dem vollendeten ersten Lebensjahr
2014: Das fünfstündige Grundangebot in Kitas und Tagespflege ist seit 01.08.2014 kostenfrei - inklusive Mittagessen.
Die Zahl der Kinder in frühkindlicher Bildung und Betreuung ist seitdem deutlich gestiegen, die Ausgaben haben sich mehr als verdoppelt: Nach etwa 390 Mio. Euro im Jahr 2010 sind mit dem Haushalt 2019/2020 jährlich jeweils rund eine Milliarde Euro veranschlagt.
Ergebnis: Noch nie haben in Hamburg so viele Kinder so früh und so lange von frühkindlicher Bildung profitiert wie heute - ob mit oder ohne Migrationshintergrund. Das hat bereits zu besseren Sprachkenntnissen und Startchancen bei der Einschulung geführt.
Stadtteile mit Nachholbedarf bei den Betreuungsquoten haben aufgeholt. Die zum Jahresbeginn 2016 vollzogene Ausweitung von "Kita-Plus" auf die Krippen verbessert dort die Personalstärke und Qualität. In der Laufzeit 2016 bis 2019 wurden damit erstmals Krippenkinder im Programm berücksichtigt. Aktuell erhalten rund 340 Kitas erhalten eine um rund zwölf Prozent erhöhte Personalausstattung. Etwa 100 weitere Kitas erhalten zusätzliche Mittel zur Intensivierung der alltagsintegrierten sprachlichen Entwicklung.
Und es gilt: In Hamburg haben die Eltern Wahlfreiheit zwischen Krippe/Kita oder Kindertagespflege - und zwischen dem letzten Kita-Jahr vor der Einschulung oder der Vorschule.
Um gleichzeitig und in Ergänzung zum stetigen Platzausbau auch die Fachkraft-Kind-Schlüssel weiter zu verbessern, werden hierfür zusätzlich Fachkräfte eingestellt bzw. finanziert: aktuell ca. 600 Fachkräfte pro Jahr - das gilt auch 2020.
Zur Gewinnung des Fachkräftenachwuchses hat Hamburg die Kapazitäten für die Aus- und Fortbildung bereits deutlich ausgebaut. Das hat zu Rekordzahlen bei sozialpädagogischer Aus- und Weiterbildung geführt.

Mit dem "Gesetz zur Verbesserung der Betreuungsqualität in Hamburger Kindertagesstätten" wird die Betreuungssituation für Kinder stufenweise weiter verbessert. Die Umsetzungsfristen sind rechtsverbindlich. Es gibt damit einen Rechtsanspruch der Eltern auch auf die Qualität der Betreuung. Der Gesetzentwurf verpflichtet die Hansestadt, bis zum 1. Januar 2021 den Fachkraftschlüssel für die Betreuung von Kindern bis zum vollendeten dritten Lebensjahr auf 1:4 zu erhöhen. Etliche Kitas erfüllen diesen Schlüssel aber schon jetzt. Zwischen dem vollendeten dritten Lebensjahr und dem Schuleintritt soll ab dem 1. Januar 2024 ein Fachkraftschlüssel von 1:10 gelten.
Aus der Drs. 21/17985 ergibt sich folgende "Kita"-Entwicklung - bei weiter steigenden Zahlen:
Die "Gesamtzahl" der betreuten Kinder im Alter "Krippe und Elementar" (Kitas, Kindertagespflege und Vorschulklassen) lag 2010 bei 64.066 und 2018 bei 89.147. Ein Anstieg um über 25.000 Kinder.

Hierunter hat sich die Zahl der Krippenkinder (Kitas und Kindertagespflege) annähernd verdoppelt: von 14.439 (2010) auf 27.907 (2018).

Die Betreuungsquote im Krippenalter lag 2010 bei 29,1 Prozent und 2018 bei 45,4 Prozent. Betrachtet man hierunter allein die 2-Jährigen, wurde die Quote in diesem Zeitraum von 51,6 Prozent auf 78,5 Prozent gesteigert.

Die Zahl im Elementar-Alter, also ab 3 Jahre bis zur Einschulung (Kitas, Kindertagespflege und Vorschulklassen), stieg von 2010 bis 2018 von 49.627 auf 61.240 - ein Plus von 11.613 Kindern. Im Elementaralter profitieren nahezu alle Kinder von frühkindlicher Bildung und Betreuung (Kitas, Kindertagespflege und Vorschulklassen).

2010 gab es 902 Kitas im Kita-Gutschein-System - zum aktualisierten letzten Stand sind es bereits 1.132. Das sind 230 zusätzliche Kitas und es werden weiterhin mehr.

Vor diesem Hintergrund fragen wir den Senat:
1. Wie viele Kinder im Krippenalter profitierten im Wahlkreis 3 zum letztbekannten Stand von Kindertagesbetreuung (Krippe sowie Kindertagespflege) und wie hat sich diese Zahl seit Ende 2010 entwickelt?
2. Wie hat sich im Wahlkreis 3 für den o.g. Zeitraum die Betreuungsquote im Krippenalter entwickelt?
3. Wie hat sich im Wahlkreis 3 für den o.g. Zeitraum die Krippen-Betreuungsquote speziell der 2- bis 3-Jährigen entwickelt?
4. Wie viele Kinder im "Elementar-Alter" (ab 3 Jahre bis zur Einschulung) profitierten im Wahlkreis 3 im o.g. Zeitraum von Kindertagesbetreuung (Kita, Kindertagespflege sowie Vorschulklassen) und wie hat sich diese Zahl seit Ende 2010 entwickelt?
5. Wie viele Kinder profitierten im Wahlkreis 3 im o.g. Zeitraum - Krippen- und Elementar-Alter zusammengezählt -von Kindertagesbetreuung und wie hat sich diese Zahl seit Ende 2010 entwickelt?
6. Wie viele Kitas gibt es aktuell im Hamburger Kita-Gutscheinsystem im Wahlkreis 3 sowie insgesamt im Bezirk Altona und wie hat sich diese Zahl seit Ende 2010 entwickelt?
7. Wie viele Kitas im Hamburger Kita-Gutscheinsystem im Wahlkreis 3 sowie insgesamt im Bezirk Altona haben ihr Angebot seit Ende 2010 erweitert?
8. Wie viele neue Kitas sollen nach Kenntnis der zuständigen Behörde aktuell im Wahlkreis 3 - und ggf. in welchem Stadtteil - mit welcher Platzzahl voraussichtlich wann entstehen?
9. Wie viele Kitas planen nach Kenntnis der zuständigen Behörde im Wahlkreis 3 - und ggf. in welchem Stadtteil - Erweiterungen zu wann und mit welcher Platzzahl?

Kleine Anfrage

Hamburgische Bürgerschaft
09.01.2020
Drucksache: 21/

Von den Abgeordneten:
Kazim Abaci, Gabi Dobusch, Martina Friederichs, Arno Münster



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