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TOLERANZ

Neben und miteinander

Die ganze Stadt im Blick
Altona weiter vorn

Gabi Dobusch

Mitglied der Hamburgischen Bürgerschaft

"Sanierungsfonds Hamburg 2020": Erhaltung der Hamburger Hauptkirchen, Sanierung der Hauptkirche St. Katharinen

Gemeinsam mit dem Turm des Rathauses bestimmen die Türme der fünf Hauptkirchen das Hamburger Stadtbild bis heute. Die bewegte Geschichte Hamburgs ist an diesen Kirchen ablesbar - Baugeschichte, architektonische Gestaltung und künstlerische Ausstattung der Kirchen spiegeln die geschichtliche Entwicklung Hamburgs. Die Hauptkirchen stehen ebenso für das geistliche und kulturell geprägte Leben in der Stadt und sind Orte gelebten Glaubens.
St. Katharinen ist eine von Hamburgs fünf Hauptkirchen. Sie ist ein Zentrum der Kirchenmusik und zugleich die Universitätskirche. Ihre Grundmauern wurden bereits im 13. Jahrhundert errichtet. Sie wurde 1256 erstmals urkundlich erwähnt und gehört zu den herausragenden sakralen Baudenkmalen Hamburgs. Am Außenbau sind noch große Bereiche aus dem 14. Jahrhundert erhalten. Fast 700 Jahre hat sie ohne großen Schaden überstanden. Im Zweiten Weltkrieg wurde die Kirche weitgehend zerstört, nur die Außenmauern und der Turmschaft brannten nicht ab. Dank des großen bürgerschaftlichen Engagements der Stadt konnte St. Katharinen in den 50er Jahren nach alten Plänen wieder aufgebaut werden. Doch die knappen Mittel der Nachkriegszeit ließen leider keine nachhaltigen Baumaßnahmen zu, so dass bröckelnder Sandstein, klaffende Risse im Mauerwerk und marode Strebepfeiler eine umfassende Sanierung der Kirche erforderlich machen.
Durch die Anerkennung der nationalen Bedeutung von St. Katharinen durch den Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien ist die Voraussetzung für eine Bundesförderung erfüllt. Seit 2006 läuft die dringend erforderliche Gesamtinstandsetzung. Die Gesamtkosten für die Instandsetzung der Gebäudehülle mit Turm und des Innenraums belaufen sich nach derzeitigem Stand auf ca. 20,9 Mio. Euro.
Dank der Förderung des Bundes und des Landes konnte die Kirchengemeinde in den vergangenen Jahren über 17,6 Mio. Euro akquirieren - davon 3,9 Mio. Euro vom Kirchenkreis Hamburg-Ost, rund 4,7 Mio. Euro von Stiftungen, Institutionen, Unternehmen und Privatpersonen sowie 6 Mio. Euro vom Bund (BKM-Förderung 2008-2010) und 3 Mio. Euro vom Land Hamburg (2007-2010, vgl. Drs. 18/6489, 19/2482 und 19/5817).
Durch vielfältige Bemühungen konnte erneut im Haushaltsentwurf des Bundes 2011 für die Sanierung der Hamburger Hauptkirchen 650.000 Euro (150.000 Euro für St. Jakobi und 500.000 Euro für St. Katharinen) aus dem Denkmalschutz-Sonder-programm II des BKM eingeplant werden. Dies macht allerdings eine nach den Fördergrundsätzen des BKM Komplementärförderung in gleicher Höhe erforderlich.
Für die Baumaßnahme der Hauptkirche Jakobi konnte Hamburg im Jahr 2011 entsprechende Fördermittel zur Verfügung stellen, die erforderlichen 500.000 Euro für die Hauptkirche St. Katharinen hingegen nicht. Für die Fertigstellung der Sanierungsmaßnahme bis 2012 sind diese Mittel aber dringend erforderlich. Diese sollen nun aus dem "Sanierungsfonds Hamburg 2020" bereit gestellt werden, um die erfolgreiche Sanierung nicht zu gefährden.

Die Bürgerschaft möge beschließen:
1. Als Zuschuss für die dringend notwendige Sanierung der Hauptkirche St. Katharinen werden im Haushaltsjahr 2012 aus dem "Sanierungsfonds Hamburg 2020” (Haushaltstitel 9890.791.07) 500.000 Euro zur Verfügung gestellt und auf den Titel 3730.893.02 "Zuschuss zur Sanierung der Hauptkirche St. Katharinen” zur Bewirtschaftung übertragen.
2. Der Senat wird ersucht, der Bürgerschaft im Rahmen der Beratungen über den Haushaltsplanentwurf 2013/14 über die Sanierungsplanung und -umsetzung bei der Hauptkirche St. Katharinen zu berichten.

Antrag

Hamburgische Bürgerschaft
29.02.2012

Von den Abgeordneten:
Matthias Albrecht, Peri Arndt, Jan Balcke, Ksenija Bekeris, Gabi Dobusch, Andreas Dressel, Barbara Duden, Gunnar Eisold, Andy Grote, Birte Gutzki-Heitmann, Metin Hakverdi, Gerhard Lein, Christel Oldenburg, Mathias Petersen, Jan Quast, Wolfgang Rose, Andrea Rugbarth, Monika Schaal, Martin Schäfer, Hansjörg Schmidt, Brigitta Schulz, Sven Tode, Isabella Vértes-Schütter, Sylvia Wowretzko



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