Frauenhandel in Deutschland bzw. in Hamburg - das ist das Thema der Koordinierungsstelle gegen Frauenhandel e.V. (Koofra). Seit 10 Jahren nun bieten sie - ganz einmalig - betroffenen Frauen Unterstützung und Begleitung an, möglichst in deren Muttersprache. Dazu gibt es einen großen Kreis von Betreuerinnen, von denen einige bei der Jubiläumsfeier bewegende Texte und Berichte vortrugen.
Betroffene Frauen konnten nicht anwesend sein, aber auf langen Stoffbahnen waren Namen vermerkt von Frauen aus der ganzen Welt, die sich an Koofra gewendet hatten - viele aus Mittel- oder Osteuropa, aber zunehmend auch deutsche Frauen.
Die Probleme und Ängste, mit denen sich von Frauenhandel betroffene Frauen und Mädchen in Deutschland konfontriert sehen, lassen es ihnen oft unmöglich erscheinen, sich aus der Situation zu lösen. Koofra versucht, auf vielfältige Weise zu helfen.
Ich war froh, dass ich trotz der ganzen drängenden Termine (ich kam prompt zu spät zur Distriktssitzung, auf der ich über Antidiskriminierung und das AGG referieren sollte, weil ich nicht vor Ende der Vorträge der Betreuerinnen gehen wollte) mir die Zeit genommen hatte, zum Empfang zu gehen. Nichts ist für mich als gleichstellungspolitischer Sprecherin der Fraktion für die eigene politische Arbeit wertvoller als solche Einblicke in die praktische Arbeit einerseits und die Lebenssituation bedrängter Frauen andererseits.