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GLEICHSTELLUNG

Gleiche Arbeit - gleicher Lohn

Die ganze Stadt im Blick
Altona weiter vorn

Gabi Dobusch

Mitglied der Hamburgischen Bürgerschaft von 2008 bis 2025

Ostseeparlamentarierkonferenz

Aktualisiert: 30.01.2012

Bürgerschaft der Freien und Hansestadt Hamburg - 19. Wahlperiode - 63. Sitzung am 30. September 2010

– Ja, das ist toll; zu gu­ter Letzt noch ein bis­schen Auf­re­gung hier. Frau Pr­äsid­ent­in, mei­ne Da­men und Her­ren! Herr Wal­dows­ky, ich fin­de es ganz wun­der­bar, dass Sie zu sp­äter Stun­de den Be­weis lie­fern, dass Zi­cken­krieg nicht ein Pri­vi­leg von uns Frau­en ist, son­dern auch Männ­er durch­aus in der La­ge sind, so et­was an­zu­zet­teln. Sie hätt­en ein­fach über Ihren Schat­ten sprin­gen und ei­nem gu­ten An­trag der Op­po­si­ti­on zu­stim­men können, an­statt mit vor­ge­scho­be­nen in­halt­li­chen Ar­gu­men­ten noch ein­mal ein ver­bes­ser­tes ei­ge­nes Pro­dukt vor­zu­le­gen.
Zu dem The­ma in­ter­frak­tio­nell: Zum ei­nen ist die­ser An­trag der Tat­sa­che ge­schul­det, dass nach der 19. Par­la­men­ta­rier­kon­fe­renz et­was an­de­res pas­sie­ren soll­te als nach den zwei Ost­see­par­la­men­ta­rier­kon­fe­ren­zen zu­vor, weil bis­her auf kei­ner Ebe­ne – we­der in der Bürgers­cha­ft noch in den Aus­schuss­sit­zun­gen noch in der Ant­wort auf un­se­re Große An­fra­ge an den Se­nat – in ir­gend­ei­ner Art und Wei­se auf­ge­grif­fen wur­de, was in­ter­frak­tio­nell und im Kon­sens mit der Ham­bur­ger De­le­ga­ti­on auf die­sen bei­den Osts­see­par­la­men­ta­rier­kon­fe­ren­zen be­sch­los­sen wor­den war. Die­ses Mal woll­te mei­ne Frak­ti­on ver­hin­dern, dass wie­der ein­mal völlig igno­riert wird, was dort mit sämtl­ic­hen Ab­ge­ord­ne­ten aus den Par­la­men­ten der Ost­see­an­rai­ner­staa­ten ge­mein­sam be­sch­los­sen wur­de, und wir ha­ben da­zu ei­nen An­trag er­s­tellt.
Es stimmt, dass wir ein­fach ei­ne An­re­gung auf­ge­grif­fen ha­ben, die Franz Tönnes, der fr­ühere P­räsident der Ost­see­par­la­men­ta­rier­kon­fe­renz und Staats­mi­nis­ter a.D., uns al­len auf der Kon­fe­renz ge­ge­ben hat. Er hat uns näml­ich dar­auf hin­ge­wie­sen, dass man­che Par­la­men­te sehr wohl die An­re­gun­gen der Re­so­lu­ti­on in die ei­ge­ne Ar­beit ha­ben ein­f­lie­ßen las­sen und ent­sp­re­chen­de Be­schlüsse g­efa­sst ha­ben, un­ter an­de­rem na­türlich Schles­wig­Hol­stein, Bre­men, Meck­len­burg-Vor­pom­mern – Ham­burg nicht, wir ha­ben uns übrigens noch nicht ein­mal im Vor­we­ge da­mit be­fasst. Und in die­sem Jahr hätte ich ger­ne ge­habt, dass das al­les an­ders ist. Lei­der ist es so, dass Ihr Koa­li­ti­on­s­part­ner, Herr Wal­dows­ky – das soll­te Ih­nen ei­gent­lich be­kannt sein –, ge­ra­de nicht be­reit ist, in­ter­frak­tio­nel­le An­träge zu be­sch­lie­ßen, die sich über alle Frak­tio­nen in die­ser Bürgers­cha­ft er­sch­re­cken … er­st­re­cken.

(Zu­ru­fe von der CDU: Ja, von Ih­nen!) – Er­sch­re­cken, ge­nau.
Die CDU-Frak­ti­on ist lei­der so ver­sch­reckt von der LIN­KEN, dass sie auch schon in an­de­ren Fra­gen ab­ge­lehnt hat, mit der LIN­KEN ge­mein­sa­me An­träge zu ver­ab­schie­den. Auf mei­ne zar­te An­fra­ge, ob man in die­sem Fal­le – da vier Ab­ge­ord­ne­te mit­ge­fah­ren sind, von je­der Frak­ti­on ei­ner – ei­ne Aus­nah­me ma­chen könne, ist lei­der kei­ne Be­reit­schaft si­g­na­li­siert wor­den. Dass Sie sich je­mals ge­gen Ih­ren Koa­li­ti­on­s­part­ner durch­ge­setzt ha­ben, war mir völlig un­be­kannt. Von da­her ha­ben wir ein­fach die­sen An­trag ein­ge­bracht. Es ist ein so­li­der An­trag. (Zu­ru­fe von der CDU) Er zielt nicht nur dar­auf – wie der ver­bes­ser­te An­trag des Kol­le­gen von der GAL-Frak­ti­on –, dass sich der Se­nat end­lich ein­mal mit die­sen The­men beschäft­igt, son­dern wir ha­ben Wert dar­auf ge­legt zu sa­gen, dass hin­sicht­lich die­ser eu­ro­päis­chen An­ge­le­gen­hei­ten, die wir mit vie­len Ab­ge­ord­ne­ten re­gio­na­ler und na­tio­na­ler Par­la­men­te be­spro­chen ha­ben, bit­te auch die an­de­ren Ausschüsse d­ies­er Bürgers­cha­ft, die da­von be­trof­fen sind – un­ter an­de­rem zum Bei­spiel der Um­welt-, In­nen- oder auch der Rechts- und Gleich­stel­lungs­aus­schuss – die Selbst­verpf­lich­tung ein­ge­hen soll­ten, da­von Kennt­nis zu neh­men. Sie wis­sen al­le, dass ge­ra­de rund um Haus­halts­be­ra­tun­gen un­se­ren Ab­ge­ord­ne­ten aus dem Eu­ro­pa­aus­schuss vor­ge­wor­fen wird, un­se­re Ar­beit sei mehr oder we­ni­ger ei­ne rei­ne Rei­set­ätigk­eit. In die­sem Fall würde i­ch Sie wir­k­lich bit­ten, dem SPD-An­trag zu­zu­stim­men.
(Frank Schi­ra CDU: Nein!) Die­ses würde h­eißen, dass wir als Bürgers­cha­ft nicht nur sa­gen, der Se­nat sol­le end­lich ein­mal nach Eu­ro­pa gu­cken, son­dern wir würden ­eine Selbst­verpf­lich­tung ein­ge­hen,
(Frank Schi­ra CDU: Was erzähl­en Sie da ei­gent­lich? Ich ver­steh’s nicht!) uns über den Eu­ro­pa­aus­schuss hin­aus mit die­sen The­men zu beschäft­ig­en, denn al­les Eu­ro­päis­che zu de­le­gie­ren, ist die fal­sche Her­an­ge­hens­wei­se, mei­ne Da­men und Her­ren.
(Bei­fall bei der SPD und der LIN­KEN)



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